Gemälde „Gottfried Welk“ (Gottlieb Grambauer)

Gottfried Welk, der Vater das Schriftstellers Ehm Welk, wurde in den 1930er Jahren zum Vorbild der Romanfigur des Gottlieb Grambauer. „Die Heiden von Kummerow“ und vor allem „Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer“ schildern die Geschichte eines Bauern, der in der Zeit der Industrialisierung aus dem ländlichen Umfeld ausbrechen möchte und sozialen Aufstieg sucht:

Gottlieb Grambauers Vorfahren waren Kleinbauern seit drei Jahrhunderten schon. Da unten im Spreewald. Gottlieb war der erste gewesen, der ausbrach […] und nach Berlin ging. Worauf er nach trostloser Arbeit in einer Fabrik und in der Arbeitslosigkeit der Gründerjahre eine gewisse politische Einsicht in die Ursachen der sozialen Misere bekam […] und schließlich in Kummerow beim Grafen Runcowricz als Milchkühler landete. Als die Stadt ihn ein zweites Mal ablehnte, erwarb er mit mütterlichen Erbtalern den kleinen Hof und ging auf den Acker, dem er hatte entfliehen wollen. (E. Welk, Die Heiden von Kummerow)

Das Gemälde des Zeichners Willi Steinert dürfte aus einer Zeit stammen, als Vater Welk nach schweren Schicksalsschlägen Ende der 1920er Jahre von seinem Sohn nach Berlin geholt wurde, um bei ihm zu leben. Die Umstände, unter denen das Bild entstand, sind nicht mehr genau zu klären.

Ekhard Kolle / Ralf Gebuhr

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